Episode 13: Quinns Gesetz des Lebens

Zwei Fragen aus der vorangegangenen Sendung blieben unbeantwortet: Gilt objektive Moral auch im Verhältnis zu Pflanzen und Tieren?, und: Gibt es in der mehr-als-menschlichen Welt Entsprechungen zum Naturrecht?

Wir begannen unsere Erkundung mit Zitaten aus Daniel Quinns Roman The Story of B.

das Gesetz des Lebens:

„Die Verallgemeinerung des Lebensgesetzes könnte so aussehen: Jene, welche ihm folgen, neigen dazu, im Genpool ihrer Spezies künftig besser vertreten zu sein, als jene, welche ihm nicht folgen.“

„Also folgen nicht alle Individuen dem Gesetz?“

„Das Entchen, das aus dem einen oder anderen Grund das Gesetz des Sich-an-Mami-Dranhängens nicht kennt oder versteht, wird ausgemerzt. Es überlebt nicht lange genug, um sich zu vermehren.

Offensichtlich variiert das Gesetz in den Einzelheiten von Spezies zu Spezies. Bei Enten ist das Gesetz für die Nachkommen geschrieben und lautet: ‘Bleib um jeden Preis bei deiner Mami’. Bei Ziegen ist das Gesetz für die Mutter geschrieben und lautet: ‘Säuge nur dein eigenes Junges’.“

Das Gesetz des Lebens in ein Wort gefasst ist: Fülle.

Diese phantastische genetische Fülle ist das wahre Erfolgsgeheimnis des Lebens auf diesem Planeten.

Ein Biologe würde vermutlich sagen, dass das, was ich das Gesetz des Lebens nenne, lediglich eine Sammlung evolutionär stabiler Strategien sei; eigentlich der vollständige Satz solcher Strategien.

Das Gesetz des Lebens ist in die Gemeinschaft des Lebens eingeschrieben. Es beherrscht das Leben nicht, es begünstigt das Leben. Alles, was das Leben begünstigt, fällt unter das Gesetz.

Jedes Wesen, das in die Gemeinschaft des Lebens geboren wird, gehört zu dieser Gemeinschaft.

Wie lange haben Menschen im Einklang mit dem Gesetz des Lebens gelebt?“

„Von Anfang an.“

„Weshalb? Woher wissen Sie das?“

„Wenn sie nicht in Einklang mit dem Gesetz gelebt hätten, welches das Leben fördert, dann wären sie gar nicht erst hier.“

Die Welt ist ein heiliger Ort und ein heiliger Prozess, und wir sind ein Teil davon.“

Diese Vision hat uns befähigt, Millionen Jahre lang gut und in Harmonie mit der Erde zu leben; die andere Vision – nämlich dass wir mit der Welt tun können, was wir wollen – hat uns an den Rand der Ausrottung gebracht und uns in nur zehntausend Jahren zum Feind allen Lebens auf dem Planeten gemacht.

das Gesetz begrenzten Wettbewerbs:

‘Konkurriert im vollen Umfang eurer Fähigkeiten miteinander, aber bringt eure Mitbewerber nicht zur Strecke, vernichtet weder deren Nahrung noch verweigert ihnen den Zugang zu ihrer Nahrung.’

Erwähnte Literatur

  • Jones Plantation
  • Ismael / Daniel Quinn
  • The story of B / Daniel Quinn
  • Partizipatives Garantiesystem (PGS)
  • Gehen Sie nicht in Zoos / Robert Mark Lehmann
  • Ethisch essen mit Fleisch: Eine Streitschrift über nachhaltige und ethische Ernährung mit Fleisch und die Missverständnisse und Risiken einer streng vegetarischen und veganen Lebensweise / Lierre Keith
  • Der goldene Frühling / Steffen Pichler
  • Mullai Yelle / Jürgen Hornschuh

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