Episode 5: Offene Fremdbestimmung

Nachtrag zu den Sendungen über Selbst-Bestimmung:

Gefühlen und Emotionen sind nicht dasselbe.

  • wir verorten Gefühle – Intuition, Gewissen, Empathie – im Herzen. Sie vermitteln ein Wissen, das durch uns hindurchfließt. Der Zugang wird durch dauernde Missachtung verschüttet.
  • als Emotionen bezeichnen wir das, was im Bauch spürbar ist: Wut, Spaß, Verliebtheit… Sie stehen in enger Verbindung mit dem Denken und sind daher leicht von außen beeinflussbar.

Nachtrag zum Freiheitsbegriff:

  • Innere Freiheit definiert sich durch die Abwesenheit von Fremdbestimmung,
  • äußere Freiheit durch die Abwesenheit von menschengemachten Barrieren.

Was ist Fremdbestimmung bzw. auf welchem Weg wirkt sie?

Fremdbestimmt sind Entscheidungen bzw Handlungen, die nicht in Einklang mit der Wirklichkeit erfolgen. Entsteht die Fremdbestimmung durch Vorsatz, nennen wir sie Täuschung.

Sören Kierkegaard sagte einmal, dass es zwei Möglichkeiten gibt, sich täuschen zu lassen:

  • etwas zu glauben, das nicht wahr ist;
  • etwas nicht zu akzeptieren, das tatsächlich wahr ist.

Es gibt zwei Arten der Fremdbestimmung, offene und versteckte:

  • offene Fremdbestimmung stellt direkte Forderungen an das Individuum.
  • Versteckte Fremdbestimmung wirkt dagegen von innen und wird daher nicht als solche erkannt. Nur vermeintlich können freie Entscheidungen bzw. Handlungen erfolgen.

Zur offenen Fremdbestimmung gehören:

  • Regierungsverordnungen, Gesetze, Gerichtsurteile, Verfassungen (=staatliche Gewalt),
  • Befehlsketten, Verwaltung, Diskriminierung, Grenzwerte, Kategorisierung, Sachzwänge (=strukturelle Gewalt)
  • relig.Dogmen, Traditionen, Gruppendruck, normative Moral, Tabus (=soziale Gewalt)
  • Drohungen (=psychische Gewalt),

Wir gerieten in eine Diskussion über die Identität der Kontrolleure und inwieweit man sich von „IHNEN“ – der Spitze der gesellschaftlichen Hierarchie – distanzieren kann. Man darf bezweifeln, ob die hierarchische Sicht auf das Gefüge (die Pyramide) sachdienlich ist und es ergab sich daraus die Frage, welche anderen Modelle man hierfür heranziehen könnte.

Erwähnte Literatur:

Eine kurze Geschichte des Kosmos / Ken Wilber. – Fischer, 1997.

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