Episode 112: Die Welt als Bewusstsein – Bruce Lipton und Tom Campbell

[Die angegebenen Zeiten beziehen sich auf den Mitschnitt der Originalkonversation zwischen Lipton und Campbell]

Entropie = der Teil der Wärmeenergie, der wegen seiner gleichmäßigen Verteilung auf alle Moleküle des Systems nicht in mechan. Arbeit umgesetzt werden kann. – Brockhaus-Lexikon

Entropie = 1) physikalische Größe, die die Verlaufsrichtung eines Wärmeprozesses kennzeichnet; 2) Maß für die Informationsdichte, den Informationsgehalt eines Zeichensystems – Duden

Entropie = In einem abgeschlossenen System, das sich durch spontane innere Prozesse (wie Wärmeleitung, Vermischung durch Diffusion, Erzeugung von Reibungswärme, chemische Reaktion etc.) dem thermodynamischen Gleichgewicht annähert, steigt die Entropie des Systems durch diese Prozesse an… umgangssprachlich wird die Entropie häufig als ein „Maß für die Unordnung“ bezeichnet. – Wikipedia

Syntropie = der gegenläufige Prozess. Ich benutze der Einfachheit halber nicht dieses Wort, sondern das „Reduzieren der Entropie“

Die heutigen Wissenschaften, obwohl sie alle auf dem mechanistischen Materialismus fußen (oder vielleicht gerade deswegen?), haben das Problem, dass sie die verschiedenen Disziplinen nicht vereinigen können und dass sie keine Ursache und keinen Sinn für ihre Entdeckungen finden können. Forscher, die von holistischen Annahmen bzw. Erkenntnissen ausgehen, kommen zu besseren Ergebnissen. Sie können auch solche Phänomene und esoterische Weisheiten integrieren, die von der Schulwissenschaft ausgeschlossen werden. Ich stoße in neuerer Zeit vermehrt auf solche Perspektiven. Dabei beeindruckte und überzeugte mich am meisten ein Gespräch zwischen dem Biologen und Entdecker der Epigenetik, Bruce Lipton, und Tom Campbell, einem ehemaligen NASA-Physiker. Ich habe ihre zweistündige Konversation für den Bannbrecher-Kanal zusammengefasst, da sie aus Sicht zweier verschiedener Wissenschaften bestätigt, was in Episode 23 als Begründung der objektiven Moralität vorgetragen wurde:

Tom Campbell: 0:13 – 8:40

Campbell postuliert zwei Annahmen: a) Bewusstsein existiert und b) Evolution findet statt: Große komplexe Systeme, die sich verändern, tun dies zu ihrem eigenen Vorteil. Daraus lässt sich alles ableiten, einschließlich der Physik und deren Sinn. Er betrachtet Bewusstsein also als grundlegend für das Gesamtbild und die physische Welt als Untermenge davon.

Laut Quantenphysik gibt es in der Mikrowelt nur Wahrscheinlichkeitsverteilung. Dasselbe gelte in der Makrowelt.

Campbell sieht Bewusstsein als organisierte Information („ein digitales Informationsfeld“), und das Universum als die virtuelle Realität, die es erzeugt. Diese Realität werde durch eine Zeitschleife aktualisiert, deren kleinste Einheit die Lichtgeschwindigkeit sei. Raum und Zeit haben außerhalb dieser Realität keine Bedeutung. Ihre illusionäre Natur gehört zu den Binsenweisheiten der Spiritualität.

Wir haben auf mannigfaltige Weise nachgewiesen, dass Geist die Materie beeinflusst, angefangen beim Denken als Grundlage des Handelns über Magie bis hin zu Manifestation. Wenn wir verstehen, dass Bewusstsein ein System ist, das sich weiter entwickelt, erklären sich alle Phänomene des Universums als Ergebnisse dieser Evolution. Auch der Mensch ist Teil davon. Das Paranormale wird zu etwas Normalem. Es folgt logischen Regeln wie alles andere, aber es lässt sich nicht aus der Physik ableiten, weil Physik nur eine Untermenge des Bewusstseins ist, zu dem das Paranormale gehöre.

Es gibt mehr als eine Realität (Universum). Es gibt verschiedene Realitätsebenen.

Bruce Lipton: 8:40 – 32:00

Aus biologischer Perspektive erläuterte Lipton daraufhin seinen Zugang zu einem neuen Weltbild. Die Schulbiologie baut auf Newtonscher Physik auf, sagt er. Sie ist mechanistisch, weil sie auf chemo-elektrischen Prozessen basiert. Der Organismus wird als Maschine betrachtet. Genetischer Determinismus besagt darüber hinaus, dass die Gene den Charakter und damit grob den Verlauf des Lebens bestimmen. Wir hätten uns die Gene nicht ausgesucht, könnten sie nicht verändern, und würden so zu Opfern der Vererbung. Mit dieser Ansicht geben wir die Kontrolle über uns selbst auf und überlassen sie den sog. Fachleuten wie z.B. den Medizinern.

Durch Stammzellenforschung gelang es Lipton zu erkennen, dass Gene nicht stets dieselben Reaktionen zeigen, sondern diese einer sich wandelnden Umwelt anpassen. Weil die Umwelt die Gene ändert, können sich aus der einen Zellart alle anderen Zellarten – Muskeln, Knochen, Fettgewebe – entwickeln. Gene spulen also nicht lediglich ein Programm ab.

Auch die Zellmembran ist nicht einfach eine Frischhaltefolie für die Inhalte der Zelle. Sie trägt Rezeptoren und Signalwandler. Struktur und Funktion der Membran sind identisch mit einem Computerchip, dh die Zelle ist homolog zu einem programmierbaren Chip, der Zellkern zu einem Datenträger mit Programmen (DNA), die Zellmembran entspricht dem Zugangsgerät, um die Programme auszuwählen und die Funktionen des Systems zu aktivieren. Wie ein Computer bleibt die Zelle inaktiv, wenn sie keine Eingaben erhält, z.B. wenn man die Rezeptoren entfernt. Das Verhalten der Zelle spiegelt die Umgebung. Sie ist deren ‚Komplement‘, deren Ergänzung.

Unsere Zellen sind nicht übertragbar, weil sie Selbstrezeptoren haben, die bei keinen zwei Menschen identisch sind. Sie lesen Umweltinformationen aus und erkennen Fremdidentitäten. Diese werden abgestoßen. Erst wenn man die Selbstrezeptoren entfernt, sind die Zellen mit fremden Zellen kompatibel. Lipton schließt daraus, dass wir nicht unsere Körper sind, sondern Signale, die die Körperzellen aus der Umwelt auffangen und in Wahrnehmungen umwandeln. Die persönliche Existenz sei nicht abhängig von der Anwesenheit von Zellen.

Unsterblichkeit sei also eine Selbstverständlichkeit. Der Körper kommt und geht. Die Feldinformation meiner Identität ist stets da. Wie ein Marsrover nehmen unsere Körper mit Rezeptoren Frequenzen aus unserer Umgebung auf und wandeln sie in Bilder, Geruch usw um. Der Rover hat kein Eigenleben; er wird von einem intelligenten Wesen gesteuert, das mithilfe dieses Vehikels die Erfahrung macht, auf dem Mars zu stehen. Analog dazu macht meine wahre Identität, die diesen menschlichen Körper steuert, die Erfahrung, auf der Erde zu leben.

Lipton postuliert weiter, dass wir mit einer Vision in dieses Leben kommen. Wenn ich in einen Körper schlüpfe, erstelle ich ein Skript darüber, was ich erleben will. Wie bei einem Videospiel suche ich mir gewisse Anfangsparameter aus, mit denen ich eintrete: Ort, Eltern, Körpereigenschaften usw.

Wenn wir anderen Menschen glauben, geben wir die kreative Kontrolle ab, übernehmen deren Realität und manifestieren diese statt unserer eigenen Vision. Das gilt auch für die sog. wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir unhinterfragt übernehmen. Da diese überwiegend auf materiell-mechanistischen Annahmen basieren statt auf Bewusstsein, stimmt unser ganzes Weltbild nicht mit der Wirklichkeit überein.

Wir sind hier, um zu erschaffen, um Erfahrungen zu sammeln und Liebe zu manifestieren. Wenn sich das Bewusstseinsweltbild durchsetzt, erreichen wir die nächste Stufe menschlicher Evolution. Es geht nicht darum, einen weiteren Finger oder ein größeres Hirn zu entwickeln. Evolution zeigt sich in Organisation.

Tom Campbell: 32:30 – 56:40

Das Bewusstseinssystem entwickelt sich, indem es seine Entropie senkt. Es erhöht die Menge, Qualität und Nützlichkeit der Informationen, die in ihm enthalten sind. Wenn alle Bits zufällig sind, ist keine Information vorhanden und die Entropie ist maximal. Sie so anzuordnen, dass sie Bedeutung haben, schafft Information und senkt Entropie. Als Entropie bezeichnet Campbell das Maß der Unordnung. Hohe Entropie = Chaos, niedrige Entropie = Ordnung. Systeme, die ihre Entropie senken, mehren Bewusstsein.

Das Bewusstsein, von dem er spricht, ist kein großes monolithisches Bewusstsein. Auch unser Organismus besteht nicht aus einer einzigen großen Zelle. Es geht darum, die Organisation von Individuen und deren Bewusstseine so zu ändern, dass die Entropie sinkt. Damit gelingt es, Qualität und Quantität von Informationen zu mehren.

Wir sind eine Ansammlung individuierter Bewusstseinseinheiten, die vernetzt sind und miteinander interagieren: eine Gesellschaft. Man kann sie optimieren, dh die Entropie senken, indem Liebe waltet. Stellt man die Frage: Was kann ich für Dich tun? Wie kann ich Dir helfen?, teilt man Ressourcen. Die Individuen optimieren den Ressourcenfluss durch Beziehungen, so dass es für alle funktioniert. Die Voraussetzung ist Vertrauen.

Wenn man hingegen aus Furcht handelt, zerstört man den Zusammenhalt und erhöht Entropie. In einer solchen Umgebung haben die Individuen kein Vertrauen zu einander, sondern verfolgen ihren Eigenvorteil und streiten mit einander um Ressourcen. Bei einem Wesen in Furcht dreht sich alles nur um es selbst. Mit der Zeit sammeln sich fast alle Ressourcen bei einem winzigen Bruchteil der Bevölkerung an. Diese Konzentration verleiht Macht.

So kommt man zu der Idee, dass die optimale Konfiguration einer Gruppe von empfindungsfähigen Wesen Liebe ist. Die Antwort auf jede fundamentale Frage ist ‚Liebe‘. Sie ist der Zustand, den wir erreichen, wenn wir unser Bewusstsein entwickeln. Ein hoch entwickeltes Bewusstsein ist Liebe. Liebe verringert die Entropie des Systems wie auch des Individuums: mehr Ordnung, mehr nützliche Informationen. Und das ist Evolution. Das System entwickelt sich weiter, statt sich aufzulösen. Es hat nur die beiden Möglichkeiten: Es muss sich fortpflanzen oder verschwinden.

Große Systeme können nicht in einem stabilen Zustand bleiben, indem sie sich ein bisschen vor- und dann wieder zurückentwickeln. Wenn sie sich dauerhaft zurückentwickeln, lösen sie sich schließlich auf und sterben, dh sie haben keine Informationen mehr. Sie verlieren ihre Ordnung, ihre Struktur und ihren Sinn. Das beantwortet, weshalb wir hier sind, also weshalb der Geist inkarnieren muss: um Erfahrungen zu machen, damit wir wachsen können.

Die physische Realität wurde zwar hierfür geschafffen, ist jedoch nur ein Simulakrum. Die enge Begrenzung der Möglichkeiten hierin geht auf einen strengen Regelsatz zurück, nach dem die virtuelle Realität funktioniert. Die Regeln können wir aus den Phänomenen ableiten, die wir beobachten. Wäre das nicht möglich, wüssten wir nicht, was wir hier tun sollen oder wie wir es tun sollen. Ohne Struktur wäre diese Welt wertlos.

Das Universum ist ein als physikalische Begrenzung geschaffener virtueller Raum, eine Untermenge eines nicht-physischen Bewusstseins. Der Kern von allem ist Information, die auf Wahrscheinlichkeit basiert und in einem probabilistischen statistischen System enthalten ist. Es ist nicht-deterministisch, also ergebnisoffen. Das heißt es, wenn die Quantenphysik sagt, Teilchen hätten Wahrscheinlichkeiten.

Individuierte Bewusstseinseinheiten begeben sich in diese Realität, um Erfahrung mit einem freien Willen zu machen. Der Wille ist die Fähigkeit, aus den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu wählen. Wir sind uns selten der Gesamtheit der zahlreichen Wahlmöglichkeiten bewusst, aber ein paar Optionen sind alles, was wir brauchen. Die Sachentscheidungen sind eher zweitrangig gegenüber der grundlegenden Entscheidung zwischen Liebe und Furcht, dh zwischen sinkender und wachsender Entropie, zwischen Ordnung und Chaos, zwischen Evolution und Involution. Unsere Absicht diesbezüglich macht die Qualität des (Bewusst-) Seins aus. „Was für ein Mensch möchtest Du angesichts des Schmerzes eines Anderen sein?“, fragt David Icke. Möchtest Du helfen oder möchtest Du Dich absichern?

„Liebe ist die Abwesenheit von Angst, so wie das Böse die Abwesenheit von Liebe ist.“ – David Icke

Die undefinierten Bereiche der virtuellen Realität sind der Freiraum, in dem sich unser Wille entfalten kann. Hier gibt es nicht genügend Informationen, um eine logische Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung trifft das Individuum dann aufgrund der gesammelten Erfahrungen. Auf diese Weise entstehen neue Lernerfahrungen in endloser Rückkopplung. Das virtuelle Konstrukt gibt Antrieb, diese zu machen. Nur in unseren Körpern können wir die Informationen wahrnehmen und verarbeiten, die wir so erhalten. Metaphysik, Philosophie, Theologie, Chemie und Biologie ergeben sich aus diesem Verständnis.

Unser Gehirn wird von der Schulbiologie als Wandler dieser Information gesehen. Das Gehirn ist jedoch nur virtuell existent; es berechnet und speichert nichts. Die Lebewesen haben sich in dieser virtuellen Realität mit ihrem Regelsatz entwickelt, besitzen also nur die Eigenschaften, die das System zulässt. Das Gehirn, wie alle Körperlichkeit, schafft die Beschränkungen, die unserer Erfahrung als Untermenge des digitalen Informationssystems auferlegt werden, genau wie in einem Computerspiel, in dem ein Avatar nicht durch einen „Baum“ hindurchgehen kann. Wir sind gezwungen, unsere Erfahrungen innerhalb der Begrenzungen zu machen, die in sich selbst schon eine Erfahrung darstellen.

Bruce Lipton: 56:40 – 1:19:40

Die Zellmembran hat Rezeptoren und Effektoren, dh Proteine, die Reize empfangen und solche, die diese dann in Reaktionen (Wahrnehmung) übersetzen. Wenn man mehr Informationen wahrnehmen will, muss man die Oberfläche vergrößern. Ist diese begrenzt, muss die Membran sie durch fraktale Geometrie in eine dritte Dimension erweitern, die auf verschiedenen Ebenen selbstähnlich ist (wie oben, so unten). Sogar die Zukunft lässt sich in groben Zügen durch Selbstähnlichkeit vorhersagen.

Die endliche Größe eines Einzellers impliziert die Begrenzung der Wahrnehmung auf eine bestimmte Menge. Mehr wird verfügbar, wenn Einzeller sich zu Amöben zusammenschließen, und Amöben zu fortgeschritteneren Lebewesen, und diese sich schließlich zu Gemeinschaften. Lipton ist der Auffassung, dass der Mensch das Maximum seiner individuellen Fähigkeiten erreicht hat und sich nun zu einer größeren Einheit mit anderen Individuen zusammenschließen muss. Große Zahlen sind hierbei von Bedeutung, denn diese machen den Evolutionssprung nicht nur möglich sondern nötig. Evolution ist ein fraktales, sich wiederholendes Muster, in dem es darum geht, die Oberfläche für Gewahrsein zu schaffen, eine maximale Größe unter den gegebenen physikalischen Bedingungen zu erreichen, dann auf eine andere Organisationsebene zu springen, die Oberfläche zu maximieren und dann auf die nächste Organisationsebene zu springen usw. Wir Menschen stehen kurz davor, zu erkennen, dass jeder eine Zelle im selben Organismus sein könnte, in dem die Informationen der Milliarden Menschen auf diesem Planeten geteilt werden. So reduzieren wir Entropie und bringen zunehmend Ordnung in die Dinge. Dieser nun anstehende Schritt auf der evolutionären Leiter, hinauf zur nächsthöheren Größenordnung ist nötig für unser Überleben der Menschheit. Er wird möglich, wenn wir mehr Gewahrsein sammeln und uns als Menschheit integrieren. Aus dem Zusammenschluss der Teile kann etwas entstehen, das zuvor nicht da war. Das nennt man Emergenz.

Lipton sieht die Bevölkerungszahlen also nicht als Problem. Auch das Gewahrsein der Notwendigkeit von Liebe sei schon da. Die gegenwärtige Krise bestehe darin, dass es bei vielen Individuen noch nicht angekommen ist, denn wir leben in einer Kultur der Angst, befeuert von 4 wissenschaftlichen Fehlannahmen:

  1. Der Mensch ist eine biologische Maschine.
    1. Wir übersehen, dass Geist/Bewusstsein fundamental sind.
  2. Die Gene bestimmen, wer wir sind.
    1. Aber es ist die (Um)welt, die die Genexpression bestimmt, und die (Um)welt ist Bewusstsein.
  3. Wir sind von einander getrennt und stehen im Wettbewerb (Darwinismus).
    1. Weil wir falsch denken. Wir sind der Naturgesetze nicht gewahr, die Kooperation belohnen.
  4. Wir haben weder Sinn noch Zweck und können tun, was wir wollen,
    1. statt Harmonie und Gleichgewicht herzustellen. Wir sind hier, um den Garten zu pflegen, nicht um ihn zu plündern.

Diese Fehlannahmen, die auf der materialistischen Ideologie beruhen, verhindern die notwendige Integration und werden zum Absterben der Menschheit führen, wenn wir sie nicht überwinden.

Tom Campbell: 1:19:40 – 1:37:50

Den Garten zu pflegen heißt, Entropie zu reduzieren. Campbell beschreibt Realität als ein Bewusstseinsevolutionsprozessfraktal. Evolution ist ein Prozess, der sich in Abhängigkeit von der Umgebung und den Bedürfnissen des Systems verändert, um zu wachsen, um zu werden. Evolution probiert aus, was funktioniert. Das System hat Erfolg, wenn es zu Liebe wird. Dabei wird dieselbe Formel immer und immer wieder durchlaufen. Das bringt alles hervor. Weil Fraktale die virtuelle Realität formen, finden wir sie in allen physischen Formen der Natur. Die Evolution des Bewusstseins drückt sich in unserer Biologie aus.

Kooperation ist Liebe (sharing is caring). Solange die Individuen kollaborieren, bleibt das Gemeinwesen am Leben. Konkurrieren sie, entstehen Krankheit, Krebs und Krieg; das Gemeinwesen stirbt, und mit ihm die Individuen. Die Entropie siegt. Daher ist die Antwort auf jede fundamentale Frage die Liebe. Liebe ist das Bewusstsein des Einsseins und die Absicht, sie zu verwirklichen. Sie ist fundamentaler als die physische Welt. Das Bewusstsein der Liebe erschafft die Welt, indem sie Informationen ordnet und dadurch Entropie senkt; das Unbewusstsein der Furcht zerstört die Welt, indem sie Chaos stiftet und dadurch die Entropie erhöht. Eigentlich sollte das offensichtlich sein. Doch dieses Gewahrsein ist noch nicht sehr weit verbreitet.

Bruce Lipton: 1:38:00 – 1:47:40

Unsere Herausforderung besteht darin, die Individuen zu einer Kooperation zusammenzuführen, die ein höheres Organisationsstadium hervorbringt: die Menschheit. Danach werden wir unsere nächste Aufgabe darin finden, mit anderen solchen „Menschheiten“ eine weitere Evolutionsstufe zu erklimmen. Dass das möglich ist, zeigt unser eigener Körper mit seinen 50 Billionen Zellen, von denen jede ein empfindungsfähiges Wesen ist. Sie leben in Harmonie und passen sich einander an, ohne dass eine der anderen vorschreibt, was sie zu tun hat. Jede arbeitet für ihr Überleben, teilt jedoch ihre Informationen und Energie mit anderen.

Sobald man mehr hat, als man zum Überleben braucht, sammelt man Reichtum an. Reichtum, der auf Kosten anderer entsteht, ist zerstörerisch. Solange nicht alle Individuen mit den Voraussetzungen für gutes Sein ausgestattet sind, kann auch das Ganze nicht gedeihen. Das Ganze funktioniert (lebt) nur, wenn der Einzelne bereit ist, seine Überschüsse zu teilen. Ohnehin kann jedes Individuum nur so viel anhäufen, wie seine physische Größe es zulässt. Auch der Gesamtorganismus kann Reichtum nur bis zu einer bestimmten Grenze anhäufen. Danach muss sich das Gemeinwesen auf einer neuen Ebene zusammenfinden (Atome – Moleküle – Zelle – Amöbe – Mensch – Gaia – Galaxie – …). Dies zu erkennen ist die Evolution des Bewusstseins, nicht (in erster Linie) des Körpers.

Tom Campbell: 1:47:40 –

Physisch ist zwar weitere Evolution möglich, aber nicht notwendig. Wir haben bereits alles, was körperlich nötig ist, um das Bewusstsein weiterzuentwickeln. Denn nicht ein größeres Hirn oder mehr Finger führen zu höherem Bewusstsein, sondern verändertes Bewusstsein führt zu verändertem Körperbau.

Literatur

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