Materialisten glauben, dass Bewusstsein ein Ergebnis chemisch-physikalischer Vorgänge ist und somit mehr oder weniger eine Illusion. Doch tatsächlich ist es genau umgekehrt: Materie ist ein Ergebnis geistiger Aktivität und unsere Vorstellung von ihr mehr oder weniger ein Trugbild. Es ist so offensichtlich, dass es verwundert, dass wir das je auf den Kopf stellen konnten!
Das Kybalion ist eine 1908 erstmals auf Englisch erschienene Einführung in die Lehren des Hermes Trismegistus.
Diese „Hermetik“ oder „Hermetizismus“ genannte Weisheitslehre wurde jahrtausende lang nur mündlich von Meister zu Schüler tradiert. Zugang zu ihr unterlag strikter Kontrolle. Um als Schüler akzeptiert zu werden bedurfte es schwerer Prüfungen. Wer das Wissen an Unbefugte weitergab, machte sich einer mit dem Tod bestrafbaren Tat schuldig. Dies stellte sicher, dass es, erstens, unverändert die Zeit überdauerte, weil der Träger des Wissens es mit jeder Faser seines Seins verstehen musste; und zweitens sollte verhindert werden, dass es für profane oder gar böse Zwecke verwendet wurde. Letzteres scheiterte schon früh. Dunkle Okkultisten hüten ihr Geheimnis bis heute, um das Wissensgefälle gegen die Mehrheit der Bevölkerung einzusetzen.
Ausgehend von modernen Formulierungen jahrtausende alten, bereits in Ägypten bekannten Wissens, das der Öffentlichkeit nur aus wenigen alt-griechischen Schiftfragmenten erhalten ist, erläutern der oder die Autoren des Kybalion (Die Drei Eingeweihten) sieben universelle Prinzipien, die alles im bekannten Universum – und darüber hinaus – bestimmen.
Mit ihrer Hilfe können wir grundlegendes Wissen über Gott, die Natur, das Universum und den Menschen erfahren.
Wir nehmen uns heute erneut das erste Prinzip, das des Mentalismus bzw. der Geistigkeit bzw. der Spiritualität vor.
Das letzte Mal sprachen wir über die hermetische Gottesvorstellung und die Natur des Universums.
„Das ALL ist Geist; das Universum ist mental.“
– Das Kybalion
oder:
wie alle Dinge aus Einem gewesen und gekommen sind durch die Meditation des Einen, so sind alle Dinge von diesem Einen durch Anpassung geboren.
– Die Smaragdtafeln des Hermes Trismegistos, übersetzt nach http://www.thomas-koerbel.de/frensch.html
Gott ist also GEIST und denkt das Universum in Existenz.
Dies erklärt, dass die Erscheinungswelt oder das Universum nichts anderes ist als eine mentale Schöpfung des ALLs, den Gesetzen der erschaffenen Dinge unterworfen, dass das Universum, als Ganzes und in seinen Teilen und Einzelwesen im Geist des ALLS existiert, in dessen Geist wir „leben und uns bewegen und unser Sein haben“…
Dieses Prinzip erklärt die wahre Natur von „Energie“, „Macht“ und „Materie“, es erklärt, warum und wie all dies der Beherrschung des Geistes unterworfen ist.
Wir fordern von unseren Schülern große Aufmerksamkeit und sorgfältiges Studium dieses großen Prinzips, weil es tatsächlich das Grundprinzip der ganzen hermetischen Philosophie und der hermetischen Kunst mentaler Transmutation ist.
„Geist (ebenso gut wie Metalle und Elemente) kann von Zustand zu Zustand umgewandelt werden, von Grad zu Grad, von Beschaffenheit zu Beschaffenheit; von Pol zu Pol; von Schwingung zu Schwingung. Wahre hermetische Transmutation ist eine mentale Kunst.“
Das Kybalion
Wie wir bereits sagten, waren die Hermetiker die ursprünglichen Alchimisten, Astrologen und Psychologen, und Hermes der Gründer dieser Schulen. Aus der Astrologie wurde die moderne Astronomie; aus der Alchimie wurde die moderne Chemie, aus der mystischen Psychologie wurde die moderne Schulpsychologie. Man darf aber nicht annehmen, die Alten hätten nichts von dem gewusst, was die modernen Schulen für ihr ausschließliches und spezielles Eigentum halten. Die Urkunden, die auf den Steinen des alten Ägypten eingegraben sind, zeigen eindeutig, dass die Alten ein volles, umfassendes Wissen der Astronomie…, der Chemie… der Physik … und der Psychologie… hatten.
die Ägypter waren in der Psychologie vorzüglich erfahren, besonders in den Zweigen, von denen die modernen Schulen nichts wissen, die aber nichts desto weniger unter dem Namen „psychische Wissenschaft“ entdeckt worden sind.
die mentale Transmutation, bildet den Gegenstand dieser Lektion [über Mentalismus]. „Transmutation“ ist ein Ausdruck, der gewöhnlich als Bezeichnung der alten Kunst von der Verwandlung der Metalle gebraucht wird – hauptsächlich der Verwandlung niederer Metalle in Gold.
Das Wort „Transmutation“ bedeutet “ von einer Natur, Form oder Substanz in eine andere verändern, umformen“ (Webster). Daher bedeutet „mentale Transmutation“ die Kunst, mentale Zustände, Formen, Beschaffenheit in andere umzuwandeln, umzuformen. So könnt ihr sehen, dass mentale Transmutation die Kunst „mentaler Alchimie“ ist, wenn euch dieser Ausdruck zusagt eine Form praktischer Psychologie.
Wenn das Universum seiner Natur nach mental ist, dann muss mentale Transmutation die Kunst sein, die Konditionen (Zustände, Beschaffenheit) des Universums zu verändern in Bezug auf Materie, Kraft und Geist.
Durch die hermetischen Methoden kann man nicht nur seine eigenen mentalen Zustände usw. verändern oder transmutieren, sondern auch die Zustände anderer. Dies letztere geschieht meist unbewusst, doch manchmal bewusst durch Menschen, welche die Gesetze und Prinzipien verstehen, in Fällen, in denen die betroffenen Leute von den Prinzipien des Selbstschutzes nicht unterrichtet sind.
Dazu gehören alle parapsychologischen Phänomene, aber auch physikalische Ereignisse, die durch geistige Anstrengung ausgelöst werden.
Primat des Bewusstseins:
Warum ist den Kontrolleuren so wichtig, unsere Gedanken zu beeinflussen? Zehntausende von PR-Mitarbeitern allein im Pentagon, umfangreiche Werbeabteilungen in allen Konzernen, Pressekonferenzen, Medienmanipulation, Zensurmaßnahmen, Faktenchecker, Propaganda usw.
- Jeder Handlung geht ein Gedanke, eine Idee voraus, jede Idee geht einer Wahrnehmung voraus.
- Denken verursacht Gefühlsregungen, und dies führt zu vermehrter, verminderter oder nicht-zielführender Handlung.
- Ein gedachtes Ereignis (Traum, Vorstellung, Imagination, Bild/Text) führt zu gleichen inneren Reaktionen wie ein Ereignis im physischen Raum.
- Rudolf Steiner: Die Philosophie der Freiheit. Grundzüge einer modernen Weltanschauung (1894)
- Dem Unterschied zwischen Ich und Welt, Geist und Materie, Idee und Wirklichkeit, Subjekt und Objekt usw. liegt das menschliche Beobachten und das Dann-darüber-Nachdenken zugrunde. Beispiel Billard: Erst nach Beobachtung kann ich angeben, was in Abwesenheit meines Blickes geschieht. Erst danach kann ich darüber sprechen oder erfolgreich Billard spielen. Die Handlung setzt das Denken voraus. Der Geist steht also vor menschlicher Manifestation. Geistige Tätigkeit ist die Ursache von Wirkungen.
- (Für den Menschen geht zunächst die physische Erscheinung voraus. Aber das ist so, weil wir auf der Ebene der Effekte leben. Der Denker der Erscheinung ist letztlich das ALL)
- „Unser Denken über ein Pferd und der Gegenstand Pferd sind zwei Dinge, die für uns getrennt auftreten. Und dieser Gegenstand ist uns nur druch Beobachtung zugänglich. So wenig wir durch das bloße Anstarren eines Pferdes uns einen Begriff von demselben machen können, ebensowenig sind wir im Stande, durch bloßes Denken einen entsprechenden Gegenstand hervorzubringen.“ (35)
- Dass ich mir keinen beliebigen Gegenstand durch reines Wunschdenken materialisieren kann, liegt daran, dass ich nicht auf der Ebene der dazugehörigen Ursachen denke bzw. handle. Darum kann z.B. keine Revolution je zu Freiheit führen, denn die Ursache der Unterdrückung – unfreies, fremdbestimmtes Denken – bleibt davon unberührt. Aus dem selben Grund bleiben „unsere Gedanken und Gebete“ für Opfer von Katastrophen und Gewalt wirkungslos; sie folgen nicht den für Veränderungen notwendigen universellen Prinzipien.
- Wenn alles Geist ist und Geist die Ursache ist für das, was als Wirkung in die Welt kommt – was bedeutet es dann, wenn jemand das Geplapper in seinem Geist nicht effektiv dirigieren geschweige denn abstellen kann? – Die Manifestation von Chaos!
- „Ein durch Gedanken hergestelltes (imaginäres) Auto kann nicht mit einem materiellen Fahrzeug kollidieren, aber es kann mit einem anderen imaginären Auto kollidieren, da es sich auf der gleichen Schwingungs Ebene oder in der gleichen Dichte der Materie befindet. Wir müssen verstehen, dass wir uns als Sapiens, als Geschöpfe aus Fleisch und Blut, auf einer bestimmten Schwingungs Ebene befinden und einen Platz in der Ordnung des Universums einnehmen… für uns ist die Materie nur die Energie mit ähnlichen oder identischen Schwingungseigenschaften wie die unsere.“ (149) — John Baines, The Stellar Man
Literatur:
- Das Kybalion / Die drei Eingeweihten
- Das Corpus Hermeticum, einschl. d. Fragmente d. Stobaeus / a.d.Griech.v. Karl-Gottfried Eckart
- Die Smaragdtafeln des Hermes Trismegistos
- Die Philosophie der Freiheit. Grundzüge einer modernen Weltanschauung / Rudolf Steiner
- The Stellar Man / John Baines