Die meisten durch staatliche Gewalt gestorbenen Menschen seit 1900 haben die kommunistischen Regime getötet. Zusammen mit den 60 Millionen durch den National-Sozialismus verantworteten Toten beläuft sich die Summe der durch Sozialismus Umgekommenen auf über 300 Millionen, die in Hungerperioden, Kerkerhaft, Lagern und auf Schlachtfeldern vernichtet wurden, und auch die Scheindemokratien haben seither Dutzende Millionen beigetragen. Wie kam es dazu, wenn diese Systeme als Ziel und Verwirklichung des Menschen sein sollen?
Die meisten Leute glauben, dass es andere Menschen gibt, die sie beherrschen. Weshalb glauben viele von ihnen nicht, dass es jemand gibt, der die Regierungen kontrolliert? Der Einfluss der Finanzindustrie zB ist ja unübersehbar.
In Firmen, im Militär und auch in der Gesellschaft weiß die zahlenmäßig kleinere Spitze mehr als die breite Masse ‚unten‘. In Geheimgesellschaften gibt es die entsprechenden Freimaurergrade. Wissen wird vertikal auf einer need-to-know-Basis gewährt und horizontal kompartmentalisiert. Alle diese Beispiele funktionieren nach dem Führerprinzip. Das Verheimlichen der wahren Absichten einer Gruppe, ja sogar deren Existenz in einer unsichtbar gemachten Pyramidenspitze stellt kein unüberwindliches Problem dar. Jene, die von ihr wissen, sind durch Eide gebunden. Ein solcher Eid ist vom Royal Arch, dem höchsten Meistergrad des freimaurerischen Hauptsystems bekannt geworden. Er lautet:
Außerdem verspreche und schwöre ich, dass die Geheimnisse eines königlichen Bogenmaurers, die mir als solche anvertraut wurden und von denen ich weiß, dass sie solche sind, in meiner Brust ebenso sicher und unverletzlich bleiben wie in seiner eigenen, Mord und Verrat nicht ausgenommen.
– zit.n. The Character, claims and practical workings of Freemasonry, C.G.Finney, 1869
Den niederen Graden steht es allerdings frei, solche Geheimnisse preiszugeben – sofern sie an einem weiteren Aufstieg nicht interessiert sind. Somit befinden sich alle Freimaurer, speziell jedoch die Hochgrade, unter dem feierlichsten Eid, die Verbrechen der anderen zu verbergen, ohne Ausnahme. Es besteht außerdem kein Grund zur Annahme, dass andere Logen das anders regeln, denn das Wesen eines Geheimbundes – das besagt das Wort schon – besteht in der Geheimhaltung.
Zwei Masken – dasselbe Gesicht
Als Alice Weidel unlängst davon sprach, dass Hitler im Grunde ein Sozialist war, provozierte sie nicht lediglich, und sie trug auch keine neuen Erkenntnisse vor. Die NSDAP trug den Sozialismus nicht zufällig im Namen. Die Nazis nannten einander sogar Genossen. Sie forderten eine klassenlose Gesellschaft von Arbeitern und Bauern. Sie standen für Anti-Kapitalismus, Kollektivismus und Parteiherrschaft, verteilten Wohlstand um, verschmolzen Staat und Wirtschaft, und führten eine Planwirtschaft ein, die sich an ideologischen Zielen orientierte.
Beide Systeme, National- und International-Sozialismus, negieren das Privateigentum. Da alle Rechte auf Eigentumsrechten beruhen, verschwinden die Menschenrechte in beiden Systemen. Sie erschaffen eine Welt der Knechtschaft, der Lagerhaft und der Gleichschaltung. Der politische Raum in der sogenannten „Mitte“ zwischen Faschismus und Kommunismus, der keinen Platz für Selbstbestimmung lässt, ist nur eine mildere Form der Sklaverei.
Entgegen der landläufigen Meinung stehen sich Banker, Faschisten und Sozialisten – und in Erweiterung die USA, Deutschland, China und Russland – keineswegs feindlich gegenüber, sondern betreiben gemeinsam die globale Integration von Staat und Wirtschaft. US-Banken und Regierungen finanzierten nicht nur die Oktoberrevolution, sondern auch den ersten Fünf-Jahres-Plan, Lenins NEP, Stalins Industrialisierungsbemühungen, Hitlers Krieg, Rot-Chinas Aufnahme in die WTO, Al-Qaida, den Islamischen Staat usw. Alle größeren Konflikte und Revolutionen seit Jahrhunderten sind ausgelöst oder vorgespiegelt von jenen, die politisch und finanziell profitieren; es werden jeweils beide Seiten unterstützt, die einander in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich sind. Dass sich National- und International-Sozialismus so ähnlich sind, liegt daran, dass sie aus demselben Grundgedanken entstanden. Sie gehen sogar organisatorisch auf gemeinsame Wurzeln zurück.
Das politische Sprektrum, von Links über Mitte bis Rechts, von Kommunismus über Demokratie bis Faschismus, ist eine Religion, der Sozialismus – ein einziger menschenverachtender materialistischer Kult, ohne jede Basis in der Wirklichkeit, und jedes dieser Systeme hat dutzende Millionen Leben auf dem nicht vorhandenen Gewissen, insgesamt zwischen 200 und 400 Millionen seit 1900.
Das Wort Religion kommt vom lateinischen religare: zurückhalten, anbinden, festzurren. Was den Gläubigen, ob Anhänger der kulturellen Religionen, der politischen oder einer sonstigen, bindet, ist ein geistiges Gefängnis: ein Gedanke, der nicht in der freien Suche nach der Wahrheit fündig geworden ist, sondern in einem unhinterfragten und unhinterfragbaren Postulat; dass die Dinge sich so verhielten, wie ein anderer behauptet.
Die Freimaurerei, genau wie alle Religionen, alle Mysterien, die Hermetik und die Alchemie, verbirgt ihre Geheimnisse vor allen außer den Adepten und Weisen oder den Auserwählten und benutzt falsche Erklärungen und falsche Interpretationen ihrer Symbole, um diejenigen in die Irre zu führen, die es nicht anders verdienen, als in die Irre geführt zu werden – um die Wahrheit, die sie Licht nennt, vor ihnen zu verbergen und sie von ihr wegzuziehen. Die Wahrheit ist nicht für diejenigen, die unwürdig oder unfähig sind, sie zu empfangen, oder die sie verdrehen wollen.
– Morals and Dogma of the Ancient and Accepted Scottish Rite of Freemasonry / Albert Pike, 1871
Weisheitstraditionen wie die Freimaurerei, die esoterischen Religionen, die Mysterienschulen, die Hermetik und die Alchemie sind also im Besitz von Wahrheiten, die sie sorgfältig vor der Allgemeinheit verbergen, die sie mit Lügen, Halbwahrheiten, Glaubenssätzen und Unterhaltung füttern. Das vorsätzliche Verbergen von Wissen nennt man okkultieren. Okkultisten sind jene, die das Wissen studieren und vor den Blicken der Unwürdigen bewahren. Dunkle Okkultisten sind jene, die ihr Wissen missbrauchen, um sich selbst Vorteile gegenüber Unwissenden zu verschaffen. Ihr Hauptmittel der massenhaften geistigen Kontrolle sind Ideologien und institutionelle (exoterische) Religionen, die verfälschte oder gar invertierte Weltbilder verbreiten.
Der Vorteil der Okkultisten besteht in uraltem Wissen über die menschliche Psyche und die Gesetze des Universums, während die Gläubigen davon abgehalten werden, sich damit zu beschäftigen. Ihre Priester haben den letzten Winkel der Gesellschaft durchdrungen, sitzen in allen wichtigen Leitungsfunktionen in allen Ländern der Erde: in der Religion, im Militär, in der Politik, in der Wirtschaft, in der Finanzwelt, in der Kultur, in den Medien, in der Wissenschaft usw. Sie hatten lange genug Zeit zur Unterwanderung, denn es gibt sie bereits seit Jahrtausenden. Sie opferten Marduk und Mitra und Baal und Set und Saturn und Satan und wie ihre das Böse verkörpernden Götzen sonst noch heißen, und was sie opferten, war die Unschuld: Tiere, Jungfrauen, junge Männer, Kinder, Säuglinge, Föten. Menschen sind ihnen wie Opferlämmer, und sie opfern sie noch heute im Krieg, auf dem Altar, auf der Schlachtbank und auf viele weitere, scheinbar profane Weisen. Warum? Ich werde bis zum Ende der Sendereihe darauf zu sprechen kommen.
Wenn wir also hören, dass Religionsführer Kriege befürworten, Priester Waffen segnen, die Todesspritze als Gottsdienst bezeichnen oder zahlreich an Kindesmissbrauch beteiligt sind, ohne je von ihren Vorgesetzten zur Rechenschaft gezogen zu werden, und Entsprechendes in anderen Gesellschaftszweigen beobachten, dann braucht uns das nicht wundern. Religionen jeglicher Art, vom Hinduismus über das New-Age, die Wissenschaftsgläubigkeit, die Autoritätsgläubigkeit, die Politik und den Kult ums Geld stehen im Kern des Übels, das unsere Welt befallen hat: Die Priester der Glaubenssysteme sind Hüter des geistigen Virus, welcher Menschen von der Erkenntnis der Wahrheit abhält und sie stattdessen dazu verleitet, falsche Vorstellungen zur Grundlage ihres Weltbildes zu machen. Die verschiedenen Kulte, Bewegungen, Logen, Kirchen, Bünde, Organisationen, Nationen sind Sekten der einen Macht, die die Welt regiert. Und wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, wie sie ihre Netzwerke bilden und wie eine Generation fleißiger Kettenschmiede auf die nächste folgt.
Dunkle Okkultisten sind keine Gläubigen. Sie sind Wissende. Und sie nutzen ihr Wissen über den Menschen und die Gesetze des Universums gegen die unwissenden Gläubigen, die Autoritätshörigen, die ihnen ihrer Ignoranz wegen hoffnunglos unterlegen sind.
Alice Ann Bailey (1880-1940), jene Theosophin, die den Ausdruck New Age erstmals nutzte und die Lucifer Publishing Company gründete, welche die UN unterstützt, sagte:
Hinter der Spaltung der Menschheit stehen jene Erleuchteten, deren Recht und Privileg es ist, über die menschliche Entwicklung zu wachen und die Geschicke der Menschen zu lenken … Dies tun sie, indem sie Ideen in die Köpfe der Weltdenker einpflanzen, so dass diese Ideen zu gegebener Zeit Anerkennung finden und schließlich zu steuernden Faktoren des menschlichen Lebens werden. Sie schulen die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener in der Aufgabe, diese Ideen in Ideale zu verwandeln. Diese wiederum werden zu den gewünschten Zielen der Denker und werden dann dem mächtigen Bürgertum beigebracht und zu weltweiten Regierungs- oder Religionsformen ausgearbeitet, wodurch die Grundlage der neuen Weltordnung geschaffen wird.
– Zitiert nach: Telling like it is, 2011, by Paul Bowden, S. 39
„Neue Gruppe der Weltdiener“ – klingt ein bisschen wie Young Global Leaders, und dem aufmerksamen Zuhörer wird auch die Erwähnung der Neuen Weltordnung nicht entgangen sein. Das elitäre Kartell der „Erleuchteten“ pflanzt anderen Ideen ein, erfindet Ideale, Regierungsformen und Religionen. Es ist ein großer Klub – und du bist nicht dabei, wie George Carlin es treffend formulierte.
Geschichte der Illuminati
Doch zurück zu den Ursrprüngen des heutige gängigen politischen Spektrums: Schaut man sich die Herkunft und Entstehung der faschistischen Bewegung an, lässt sich belegen, dass sie gemeinsame Ursprünge mit der sozialistischen Internationale hat: In den proto-sozialistischen Logen des 18.Jh., vor allem aber in deren geistiger Triebfeder, dem Illuminaten-Orden, dessen Wirken wohl für sämtliche Revolutionen und Systembrüche seit 1789 verantwortlich ist. Und den wollen wir uns heute vornehmen.
Die Inspiration für die folgende Schilderung geht zum Teil auf Mark Passios Vortrag Two Masks, Same Face zurück (dt. Kurzfassung: Zwei Masken, ein Gesicht: Die dunklen okkulten Ursprünge des Nazismus & Kommunismus, gelesen von Herbert Schäfer), und beruht auf umfänglichen eigenen Recherchen auch in Originalschriften.
Der Illuminaten-Orden wurde von Adam Weishaupt (1748-1830) am 1.Mai 1776, Walpurgisnacht, als Bund der Perfektibilisten, gegründet und dann in Orden der Bayrischen Illuminaten (Erleuchteten) umbenannt.
Weishaupt wurde von Jesuiten erzogen, studierte in Ingolstadt und wurde dort Doktor der Philosophie, dann Professor des Rechts und des Kirchenrechts. Als er immer wieder in seinen aufklärerischen Forschungen von den Jesuiten behindert wurde, wandte er sich von ihnen ab, studierte die okkulten Wissenschaften und wurde Atheist.
1770 wurde er von Bankier Amschel Meyer Bauer – später Rothschild – beauftragt, eine Organisation zu gründen, die politische Umstürze erreichen sollte, welche den Einfluss Englands in Kontinentaleuropa schwächen sollten. So geht zumindest die Rede. Belege dafür habe ich keine gefunden, aber die schnellen Erfolge bei der Übernahme der europäischen Freimaurerlogen und der erfolgreiche Umsturz in Frankreich lassen es möglich scheinen. Sie sprechen jedenfalls sehr für Unterstützung aus mächtigen Kreisen. Woher könnte diese gekommen sein? In einer frühen Schrift sagt Weishaupt:
In unsrer Schule soll niemand geduldet werden, der nicht entweder ein öffentliches Amt bekleidet oder durch eine selbst gewählte Beschäftigung, dem Publikum nützlich zu seyn, sich bemühet,
und weiter:
Wenn irgendwo ein Amt zu besetzen ist, worein Einige von uns einen Einfluß haben, so soll die ganze Loge des Orts alles anwenden, damit es dem Würdigsten zu Theil werde, wenn er auch keiner der unsrigen wäre.
– ca. 1774, zit.n.: Weishaupts früher Entwurf einer „Schule der Menschheit“ / Reinhard Markner
Wo die Präferenzen lagen, dürfte angesichts der vielen Ordensregeln, welche zur besonderen Unterstützung der Mitglieder aufriefen, keine Frage sein. Wurden Außenstehende gefördert, drängte Weishaupt darauf, dass ihnen der Geheimbund als Quelle ihres Glücks bekannt gemacht wurde. Die kurfürstlichen Ermittlungsakten zeigen, wie enorm erfolgreich er dabei war: Lehrer, Professoren, Geistliche, Militärs, Polizisten und Hofbeamte traten ihm in großer Zahl bei, ja sogar mehrere deutsche Fürsten. Zu den illustren Figuren im Klub gehörten Knigge, Herder, Pestalozzi, Goethe, und auch Mozart.
Seine Ziele waren nominell die Herrschaft der Vernunft statt der Religion und die Vervollkommnung der Moralität. Er sollte eine Schule der Menschheit sein, wie sein Gründer das auch nannte. Weishaupt wollte ihn „reliquis fortiores“ – stärker als den Rest – machen (Weishaupt an Massenhausen, ca. 1777) – eine sehr milde Umschreibung für das Streben nach Weltherrschaft. Geschichte verstand er als einen Aufstieg, der durch kirchliche und weltliche Herrschaft induzierte Verlust von Freiheit und Gleichheit als vorübergehenden Zustand – ein Motiv, das er wohl bei Rousseau entlehnt hat und das wir später in Marx’ historischem Materialismus wiederfinden.
Weishaupts erklärte Ziele bestanden in derFörderung der Aufklärung durch Wissen und Vernunft und der Errichtung einer gerechten, friedlichen, rationalen Gesellschaft. Der Orden verstand sich als Staat im Staat, frei von ständischer Ordnung, aber nach dem Vorbild der Jesuiten internen Kriterien folgend streng hierarchisch organisiert, mit geheimen Ritualen, Codenamen, Graden und einem System der Initiation. Man behielt sich das Recht über Leben und Tod der Mitglieder vor (Eodi 98). Solche wurden stufenweise in höhere Grade aufgenommen, je nach ihrem Fortschritt in der „Erziehung zur Vernunft“. Die Statuten des Ersten Grades besagten:
Die Absicht der Gesellschaft ist, dem Menschen die Bemühung um die Verbesserung, und Vervollkommerung seines moralischen Karakters interessant zu machen, menschliche und gesellschaftliche Gesinnungen zu verbreiten, boshafte Absichten in der Welt zu hindern, der betrangten Tugend gegen das Unrecht beyzustehen, (38)
Ein Mitglied, das durch Erwartung künftiger großer Macht und Reichthum vorzüglich würde bewogen werden, in den Orden zu tretten, würde darinn nicht das Willkommste seyn. (39)
– Reform. der Statuten der 1ten Klasse; aus: Einige Originalschriften des Illuminatenordens (Eodi)
Nun hat man im 18. Jh. sinistere Ziele genausowenig dem Neophyten kundgetan, wie dies heutige Freimaurerlogen tun, aber die enorm schnelle Ausbreitung des Illuminaten-Ordens lässt sich allein durch tugendliches Streben nach Weisheit kaum begründen. Die Akten belegen, dass auch und vor allem die niederen Instinkte angesprochen wurden, wie wir später sehen werden.
Bis zum Ausbruch der Französischen Revolution hatte der Orden Zweigstellen in ganz Europa, und weltweit tausende von Mitgliedern aus allen, auch einflussreichen, Ständen. Sie kontrollierten um diese Zeit bereits nahezu alle Freimauerlogen Europas und beeinflussten Revolutionäre wie Bonneville, Talleyrand, Mirabeau und später Buonarotti.
Interne Streitereien und eine Serie von Zeitungsartikeln lösten 1784 eine kurfürstlich-bayerische Untersuchung aus, im Zuge derer Zeugen gehört, Mitglieder verhaftet und Schriftstücke beschlagnahmt wurden. Darunter befanden sich Rezepte für Gifte, Abtreibungsmittel und Geheimtinte sowie ein Pamphlet mit dem Titel Besser als Horus… worinne der Materialismus und Atheismus vertheidiget wird (Eodi 118). Auch der Papst ergriff Partei gegen den Orden. Weishaupt floh, solange seine Rolle als Gründer noch unbekannt war, von Ingolstadt nach Gotha, andere flüchteten ins vorrevolutionäre Paris.
Kronzeugen legten 1785 die Ziele der Illuminati folgendermaßen dar: 1) Abschaffung der Monarchie, 2) Abschaffung des Privateigentums, 3) Abschaffung des Erbrechts, 4) Abschaffung des Patriotismus, 5) Abschaffung von Ehe, Familie und Moral, und gemeinschaftliche Erziehung von Kindern, 6) Abschaffung aller Religionen. Es ist dies 1:1 das Programm einer kommunistischen Partei. Den kurfürstlichen Behörden war klar, dass solche Forderungen geeignet sind, Konflikt zu erzeugen und damit Länder zu schwächen, damit diese in einen zentralisierten Weltstaat überführt werden könnten. Dies geschah unter dem Deckmantel des Humanitarismus und der Philanthropie. Ob diese radikale Linie auf Weishaupt selbst zurückzuführen ist, dessen Schriften nur das Aufklärerische betonen, oder eher den Areopag, den inneren Kreis, bleibt unklar. Weishaupt, ein Pedant, der mit manipulativen Methoden ins Klein-Klein seines Ordens eingreift, bekennt in einem Brief, dass ihm die Kontrolle entglitten sei:
Alle, die unter dem Directorio der [Münchner] Areopagiten stehen, sind elend, verwahrlost. Wer hat nun hier die Schuld? Ich nicht; denn was ich sage, geschieht gewiß nicht. Also ist der Fehler entweder an den Areopagiten, oder an den Ihnen Untergebenen.
– 12.2.1781; Einige Originalschriften des Illuminatenordens, S. 368
Aus Weishaupts eigener Feder findet sich wenig, das auf Großmachtphantasien hinausläuft; er brachte hingegen immer wieder sein Streben nach höherer Sittlichkeit zum Ausdruck und behauptete, die ordnenden Mächte beeinflussen und von innen heraus ändern zu wollen, nicht sie zu stürzen. Das moralische Regime impliziert jedoch, wie Lessing trefflich beschrieb, in der politischen Konsequenz die Abschaffung jeglicher Autorität (in: Ernst und Falk. Gespräche für Freymäurer, 1778), und das musste auch den Vertretern des absolutistischen Staats klar gewesen sein.
kein Fürst kann den Luxus und das Verderbniß der Sitten verdrängen ohne seine Macht zu entkräften. Verbannet aus der Monarchie den Luxus Und sein Gefolg, so macht ihr es zur Democratie.
– Anrede an die neu aufzunehmende III. dir. (Illuminatos dirigentes.) in: Nachtrag von weitern Originalschriften, welche die Illuminatensekte betreffen, II.94
Ob Weishaupts Organisation mehr als nur eine fünfte Kolonne darstellen sollte oder ob die öffentliche Geheimbundhysterie einen Rollatorputsch zur RAF aufblies, lässt sich heute schwer sagen. Sicher ist nur, dass die Illuminati von verschiedenen Seiten für Unruhen verantwortlich gemacht wurden und die ihnen zugeschriebene Maulwurftätigkeit tatsächlich erfolgreich stattfand. Doch durch wen? Führten sie selbst solche aus oder benutzte jemand irreführend ihren Namen?
Der Illuminaten-Orden trat wegen der von Anfang an drohenden Zensur und Verfolgung nie unter seinem Namen auf, sondern nutzte fiktive Namen, verwendete Frontorganisationen und verschleierte seine Absichten durch andere Aktivitäten. Hierfür musste er sowohl Dumme als auch Erleuchtete gewinnen:
Suchst du Macht, Gewalt, falsche Ehre, Überfluss, so wollen wir für dich arbeiten, dir zeitliche Vorteile zu verschaffen suchen; wir wollen dich den Thronen so nahe bringen, als du es wünschest, und dich dann den Folgen deiner Torheit überlassen: aber unser inneres Heiligtum bleibt einem solchen verschlossen. Willst du aber Weisheit lernen, willst du lernen, Menschen klüger, besser, frei und glücklich machen, so sei uns dreimal willkommen.“
– Die neuesten Arbeiten des Spartacus und Philo in dem Illuminaten-Orden / Adam Weishaupt, 1793, S. 9
Den einfachen Geistern sollten die Ziele des Ordens jedoch verborgen bleiben. Sie verblieben in den unteren Graden, wo man ihnen de-facto-satanistische Einstellungen wie Atheismus, Abschaffung des Privateigentums zugunsten von Gemeinbesitz, Hedonismus usw. einflößte, also der völligen Befreiung von moralischen Grenzen. Sie wurden lediglich benutzt und wo möglich erpresst. Ein „Weiber-Orden“ sollte gegründet werden, um
Geld… zu liefern, sichre geheime Nachrichten zu erlangen, Schutz zu bekommen, und den Charakteren der wollüstigen Freimaurer Genügen zu leisten. (6)
Durch Weiber wirkt man oft in der Welt am mehrsten; bei diesen sich einschmeicheln suchen, sei eines euerer feinsten Studien, sie zu gewinnen. Mehr oder weniger werden sie alle durch Eitelkeit, Neugierde, Sinnlichkeit und Hang zur Abwechselung geleitet. Hieraus ziehe man Nutzen für die gute Sache! Dies Geschlecht hat einen großen Teil der Welt in seinen Händen. (139)
Die Herrschaft über die Logen Europas und weltweit gelang den Illuminati, indem sie den Hochgraden schmeichelten, sie in den Orden einluden und sie dann manipulierten, bestachen und erpressten. Die Freimaurer wurden also nicht nur durch Unterwanderung – die es ebenfalls gab – sondern vor allem durch Vereinnahmung und Unterordnung unter Kontrolle gebracht. 1780 schreibt Adolf Freiherr v. Knigge an Weishaupt:
Nun habe ich in Kassel den besten Mann gefunden, zu dem ich uns nicht genug Glück wünschen kann: es ist [Jakob] Mauvillon, Meister vom Stuhl einer von Royal York aus konstituierten [Loge]. Also haben wir mit ihm auch gewiß die ganze [Bruderschaft] in unsern Händen. Er hat auch von dort aus alle ihre elenden Grade. (361; s.a. S. 366f)
– Einige Originalschriften des Illuminatenordens
Weishaupt war nicht lediglich ein Größenwahnsinniger. Er wusste sehr genau um die Gesetze des Universums und sprach sie ausdrücklich an, etwa in seiner Anrede an den höchsten Illuminatengrad. So argumentierte er, die Universalmonarchie, wie er den Weltstaat nannte, könne nur durch höchste Sittlichkeit aller Führungspersonen entstehen; wahre Sittlichkeit verhindere jedoch seine Entstehung, weil sie Machtgelüste nicht zulasse. Es sei
ein Unglück […], sich die Rechte anderer anzumaßen, sich durch bloße äußerliche Vorzüge über andere zu erheben, um seine Größe zum Nachteil anderer zu gebrauchen: dort [im Mannesalter] allein sieht man es ein, glaubt es, fühlt es, welch eine Ehre, welch ein Glück es sei, ein Mensch zu sein. (18)
Und er weiß:
„Die Kunst, seine Bedürfnisse immer mehr und mehr einzuschränken, ist zugleich die Kunst, zur Freiheit zu gelangen. Und die Kunst andern wohl zu thun, ist zugleich die Kunst zur Herrschaft zu gelangen; wer andere nicht braucht ist frei:
Doch dann folgt der verräterische Satz:
wer noch dazu andern nutzen kan, ist frei und ihr König.“ (22)
– Die neuesten Arbeiten des Spartacus und Philo in dem Illuminaten-Orden / Adam Weishaupt, 1793
Das „größte aller Geheimnisse“, schrieb Weishaupt dem Hofkammerrat Utzschneider, „das so viel sehnlich gewünscht, so oft fruchtlos gesucht haben,“ bestand in der „Kunst, Menschen zu regieren, zum Guten zu leiten und dann alles anzuführen, was den Menschen bishero Traum und nur den Aufgeklärtesten möglich schien“ (Schreiben an den Herrn Hofkammerrath Utzschneider, 1786).
Die Phantasien eines Narzißten, der seine hohen Kenntnisse der Universalgesetze nutzt, um andere zu beherrschen. Solche Leute sind nicht wahrlich erleuchtet. Sie sind clever, aber nicht illuminiert. Ihr Name ist eine bloße Anmaßung.
Wie auch in anderen Hierarchien war den unteren, uneingeweihten Chargen nicht klar, worauf Weishaupt mit seiner Loge hinauswollte. Viele traten wieder aus. Sie glaubten, der Orden drehe sich um sich selbst und dass die uralten Wahrheiten, die er hüte, gar nicht existierten. Nun, wir wissen ja, dass es sie gibt, der Areopag wusste es nachweislich, und wir wissen auch, wie sich die Geschichte nach dem Verbot und der angeblichen Auflösung der Bayrischen Illuminaten 1785 weiter entwickelte. Weishaupt förderte den Eindruck der Harmlosigkeit und er hatte mitnichten aufgegeben, wie man in seinen Werken Das verbesserte System der Illuminaten von 1787 und Pythagoras von 1790 lesen konnte.
Der Marquis de Luchet warnte noch Januar 1789, ein halbes Jahr vor dem Sturm auf die Bastille, in seinem Essai sur la secte des Illuminés, es gebe eine Verschwörung gegen die Freiheit:
Verführte Völker, oder solche, die es werden können, erfahrt, dass es eine Verschwörung zugunsten des Despotismus gegen die Freiheit, der Unfähigkeit gegen das Talent, des Lasters gegen die Tugend, der Unwissenheit gegen das Licht gibt! In der tiefsten Finsternis hat sich eine Gesellschaft von neuen Wesen gebildet, die sich kennen, ohne sich gesehen zu haben, die sich verstehen, ohne sich erklärt zu haben, die einander dienen, ohne Freundschaft zu haben. Diese Gesellschaft hat das Ziel, die Welt zu regieren, sich die Autorität der Souveräne anzueignen, ihren Platz zu usurpieren und ihnen nur die sterile Ehre zu lassen, die Krone zu tragen. Sie übernimmt vom jesuitischen Regime den blinden Gehorsam und die regizidalen Prinzipien des 17. Jahrhunderts;
– Essai sur la secte des Illuminés / Jean-Pierre-Louis de Luchet, 1789
Doch führende Revolutionäre, darunter Robespierre und die Jakobiner, sahen in dieser Sekte eine Chance, keine Gefahr. Die Ziele der Jakobiner lauteten: Bevölkerung entgeistigen, Kirchenbesitz säkularisieren, Monarchie abschaffen. Von den Jakobinern sprang der Funke auf spätere revolutionäre Bewegungen über. Georges Valois, französischer Faschist, sagte, dass auch die Wurzeln des Faschismus auf den Jakobinismus zurückgehen. Dasselbe hört man von Mussolini, der seine Lehren und Methodik vom italienischen Sozialisten und Illuminati Giuseppe Mazzini übernahm, und auch der National-Sozialismus trägt seinen Namen nicht von ungefähr. Hitlers und Himmlers Faszination mit dem Okkultismus sind weithin bekannt. Letzterer gründete die SS als soldatischen Orden und die Schwarze Sonne als geheimen Orden innerhalb dieses Ordens.
Frühe Sozialisten
Die Unterwanderung der Freimaurerlogen, politischen Bewegungen und Parteien hörte mit der französischen Revolution nicht auf. Zwar starb Adam Weishaupt 1830, doch die Ideen des Illuminatismus, die wir heute als Sozialismus kennen, verbreiteten sich immer weiter, trotz massiven Widerstands der Monarchisten und nationalistischer Bewegungen.
Sie taten dies von Beginn an auf zweierlei Weisen: zum einen durch direkte Agitation und Revolution gegen die herrschenden Regime, zum anderen durch das, was wir heute als den Fabianischen Sozialismus bzw. den Marsch durch die Institutionen kennen, also die schleichende Unterwanderung systemischer Institutionen, die von der Bevölkerung kaum bemerkt wird. Die 1884 gegründete Fabian Society, deren ursprüngliches Logo einen Wolf im Schafspelz zeigt, ist der direkte Vorläufer der heutigen Partei New Labour. Sie versucht, die politischen Parteien mit sozialistischem Gedankengut zu durchdringen und setzt auf „evolutionären Sozialismus“. Ihr gehörten nicht nur ein Gutteil der englischen Parlamentäre und Premierminister an, sondern auch Literaten wie Bertrand Russell, George Bernard Shaw und H.G.Wells, die Leiterin der Theosophischen Gesellschaft Annie Besant, der indische Staatsgründer Nehru, der pakistanische Staatsgründer Jinnah, Nigerias Premier Obafemi Awolowo… die Liste ist nicht minder beeindruckend wie die der Young Global Leaders. Ihr Ziel, wir müssen es uns deutlichst vor Augen halten, ist die schrittweise Hinführung der Welt auf den Sozialismus. Ihr Einfluss ist überall deutlich sichtbar. Auch die bundesdeutsche SPD, wie die gesamte Sozialdemokratie, ist letztlich ein Zweig dieser Bewegung; es muss also nicht wundern, wenn sie durch die Geschichte hindurch dem Land immer wieder schwer geschadet hat. Wie begann das alles?
Einer der Revolutionäre des Vormärz, Karl Schapper (1812-1870), ein einflussreicher deutscher Okkultisten und Sozialist, nahm 1833 als radikalisierter Student am Sturm auf die Haupt- und die Konstablerwache in Frankfurt a.M. teil. Hiermit sollte eine deutschlandweite Revolte ausgelöst werden. Der Versuch scheiterte. Schapper wurde inhaftiert, floh aber bald in die Schweiz, von wo er mit dem italienischen Revolutionär Giuseppe Mazzini (1805–1872) am ebenfalls gescheiterten Savoyen-Putsch 1834 teilnahm. Erneut inhaftiert wurde er nach seiner Entlassung Mitglied im frisch gegründeten revolutionären deutsch-schweizerischen Geheimbund Junges Deutschland, einer Vereinigung, die an Mazzinis Loge Junges Italien angelehnt war.
Mazzini spielte eine zentrale Rolle in einem Dutzend Revolutionen und Aufständen, die schließlich zur nationalen Vereinigung Italiens führten. Er war ein radikaler Nationalist, aber auch ein demokratischer Sozialist, der die schrittweise Einführung des Sozialismus anstrebte. Er befasste sich schon früh mit Okkultismus und Freimaurerei. 1827 wurde er Mitglied des Geheimbunds der Carbonari. Dort stieg er bis in den höchsten Grad auf und versuchte, das Erbe der Illuminati fortzuführen.
Die Carbonari waren eine Loge, die zwischen 1800 und 1830 ganz Italien und den Südosten Frankreichs infiltrierten. Doch nicht nur dort, auch im restlichen Europa fassten sie Fuß bzw. wurden Logen nach ihrem Muster gebildet.
1831 gründete er im Exil in Marseille die Vereinigung Junges Italien, die einen Volksaufstand in Italien auslösen und damit ganz Europa in die Revolution stürzen wollte. Entsprechende Vereinigungen wurden nach selbem Muster auch in anderen Ländern gegründet. Mazzinis Anhänger infiltrierten Behörden und Militär. Seine Philosophie und Methodik nennt man Mazzinianismus; dieser war später die Grundlage für Mussolinis faschistische Bewegung.
1834 wurde er zum Großmeister des Illuminaten-Ordens ernannt. (Hierfür habe ich allerdings keine belastbaren Quellen gefunden.)
Er verbrachte die nächsten zwanzig Jahre viel Zeit in London, wo er auch Karl Marx traf. Zwischenstationen gabe es in Paris und der Schweiz, gelegentlich kehrte er nach Italien zurück, um eine seiner zahlreichen Revolutionen anzuzetteln, z.B. 1849 mit der Proklamation der Römischen Republik. Als Randnotiz: 1860 gründete Mazzini eine Geheimgesellschaft namens Oblonica, aus der später die Cosa Nostra wurde: die sizilianische Mafia.
Auch Karl Schapper blieb in all der Zeit nicht untätig. Nachdem 1834 ein Bund der Geächteten von deutschen Liberalen zur „Begründung und Erhaltung der sozialen und politischen Gleichheit, Freiheit, Bürgertugend und Volkseinheit“ im Exil in Paris geformt und 1836 vom Frühsozialisten Wilhelm Weitling durch Spaltung in den Bund der Gerechten überführt worden war, gründete Schapper einen Londoner Ableger, dem er selbst vorstand. Unter seiner Leitung fusionierte die Gruppe 1847 mit dem Kommunistischen Korrespondenz-Kommittee, einer Organisation unter Leitung von Marx und Engels, zum Bund der Kommunisten. Dieser „beauftagte“ Marx und Engels mit dem Verfassen ihres Manifests. Marx war also ein Auftragsschreiber der Illuminati und eindeutig nicht selbst der Urheber des Sozialismus und Kommunismus, sondern stand in der Tradition früherer Bewegungen gegen das Eigentum und die Geistigkeit. Der Bund der Kommunisten war der Vorläufer der ersten Kommunistischen Partei. Den Rest kennt man aus den Geschichtsbüchern.
Komitee der 300
1856 sagte der spätere britische Premier Benjamin Disraeli vor dem Unterhaus: „Ein großer Teil Europas … ist mit einem Netz dieser geheimen [italienischen] Gesellschaften überzogen, so wie die Oberfläche der Erde jetzt mit Eisenbahnen überzogen wird.“ An anderer Stelle verlautbarte er: „Gewählte Regierungen regieren selten.“ Die Welt werde von ganz anderen Persönlichkeiten regiert, als es sich diejenigen vorstellen, die nicht hinter den Kulissen stehen (in: Coningsby, 1844).
Auch in den USA nahm die Unterwanderung monströse Ausmaße an. Nachdem William Morgan (1774-1826), ein ehemaliger Freimaurer, der drohte, ein Buch über die amerikanischen Logen zu veröffentlichen, verschleppt und ermordet worden war, behauptete der Anti-Freimaurer C.G.Finney (1792-1875) in seiner Aufklärungsschrift, dass Morgan
sich wie die Freimaurer im Allgemeinen zu jener Zeit [1825] bewusst war, dass sich fast alle öffentlichen Ämter des Landes in den Händen der Freimaurer befanden, und dass die Presse vollständig unter ihrer Kontrolle und fast gänzlich in ihren Händen war. Die Freimaurer rühmten sich damals, dass alle öffentlichen Ämter des Landes in ihren Händen lägen. Ich glaube, dass alle öffentlichen Ämter in dem Bezirk, in dem ich wohnte, als ich ihnen angehörte [ca. 1830], in ihren Händen waren. Ich erinnere mich nicht an einen Magistrat, einen Constable oder einen Sheriff in diesem County, der damals kein Freimaurer war.
– The character, claims and practical workings of Freemasonry / C.G.Finney (1869)
Finney bemerkte, dass die Ermordung Morgans zwar eine starke Anti-Freimaurer-Bewegung auslöste, bald jedoch an Schwung verlor, und die gesamte Gesellschaft bereits in den 1860ern wieder (oder noch immer) von Freimaurern durchzogen war. Europäische Regierungen vor, während und nach seiner Zeit stellten ähnliches fest, nämlich dass Geheimbünde die Mehrzahl der Freimaurerlogen unterwandert hatten. Der Einfluss der Geheimlogen und damit der Illuminati, die die Weltherrschaft anstreben, auf Regierungen wurde immer wieder von Staatsmännern beklagt. Wir erinnern uns an Cecil Rhodes, dessen im Illuminati-Stil betriebener Klub seit 1900 die Politik weltweit maßgeblich bestimmt.
Auch Deutschland als Geburtsland des Illuminaten-Ordens und des kommunistischen Aushängeschilds Karl Marx wird intensiv mit der Aufmerksamkeit der okkulten Logen beglückt. Erinnert sei an Horst Seehofers bekannt gewordene Aussage: „Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.“ (20. Mai 2010)
Ein bisschen genauer wird Walter Rathenau (1867-1922), deutscher Außenminister in den frühen 1920er Jahren,
Dreihundert Männer, von denen jeder jeden kennt, leiten die wirtschaftlichen Geschicke des Kontinents und suchen sich Nachfolger aus ihrer Umgebung.
– Walther Rathenau am 25. 12. 1909 im Beitrag „Unser Nachwuchs“, in: „Neue Freie Presse“, Wien, Nr. 16288) auch: Walter Rathenau in „Impressionen“, Aufsatz „Höre Israel!“ (geschrieben 1897), Leipzig 1902. S. 12
Diese Aussage tätigte er bereits 1897 in einem Aufsatz und wiederholte sie 1909 in der Wiener Neue Freie Presse. Und er wiederholt sie noch einmal 1912 in einem Brief an den Dichter Frank Wedekind. Hier geht Rathenau sehr ins Detail:
Die wirklichen 300 haben die Gewohnheit und Vorsicht, ihre Macht abzuleugnen. Wenn Sie sie anrufen, so werden sie Ihnen sagen: wir wissen von nichts; wir sind Kaufleute wie alle anderen. Dagegen werden nicht 300, sondern 3000 Commerzienräte sich melden, die Strümpfe oder Kunstbutter wirken, und sagen: wir sind es. Die Macht liegt in der Anonymität; ich kenne unter den Bekannteren — nicht unter den Bedeutendsten — einen, den überhaupt niemand zu sehen bekommt, außer seinem Barbier. Ich kenne einen, der fast arm ist und die gewaltigsten Unternehmen beherrscht. Ich kenne einen, der vielleicht der Reichste ist, und dessen Vermögen seinen Kindern gehört, die er haßt. Mehrere sind unzurechnungsfähig. Einer arbeitet für das Vermögen der Jesuiten, ein anderer ist Agent der Curie (Kurie = die päpstlichen Zentralbehörden, d. V). Einer, als Beauftragter einer ausländischen Vereinigung, ist mit einem Besitz von 280 Millionen Consols (Staatsanleihen) der größte Gläubiger des preußischen Staates. Alles ist vertraulich. Aber Sie sehen: diesen Menschen ist auf gewöhnlichen Wegen nicht leicht beizukommen. Und den ungewöhnlichen Weg des persönlichen Appells lehnen sie ab.
Auch der nach eigenen Angaben ehemalige hochrangige Illuminat John Todd (1950-2007) erwähnte, dass es einen größeren Club gibt, der die direkte Herrschaft ausübt. Er nennt ihn den „Rat der 500“ und nicht der 300. Sei es, dass das Gremium mit der Weltbevölkerung gewachsen ist, sei es, dass die „300“ nur eine ungefähre Zahl darstellt, entscheidend ist, dass auf dieser Ebene die Banken eine entscheidende Rolle spielen. Todd nannte den „Rat der 500’’ geradeheraus „das Weltbanksystem“. Über diesem stehe der „Rat der 33“ (der welthöchsten Freimaurer), noch darüber der „Rat der 13“ und ganz oben das Rothschild-Tribunal, das „als Gottheit in Menschengestalt“ betrachtet werde. Und dieses wiederum stehe in direktem Kontakt zum großen Boss.
Ob das stimmt, ist der Natur der Sache nach unmöglich zu prüfen. Was wir aber wissen ist: Hinter der Regierung und auch hinter den Banken stehen noch größere Mächte. Aus den historischen Tatsachen, den Zitaten eingeweihter und den gegenwärtigen Aussagen der tatsächlich und der vorgeblich Mächtigen können wir die geschilderten Zusammenhänge ableiten. Es zeigt uns: Es gibt ein Kontinuum der Macht, das bis mindestens zur Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreicht und sich heute in Globalismus, Demokratur und dem Streben nach einem technokratischen, totalitären Neo-Feudalismus äußert.
Nazismus und Kommunismus sind neben der Demokratie aus dem Wirken von Geheimbünden hervorgegangen. Als Ideologien und Herrschaftssysteme waren sie vor allem im 20. Jh. instrumentell für die Konsolidierung der okkulten Macht. Und sie wurden nie wirklich besiegt. Sie haben ihren Beitrag zur Förderung des sozialistischen Weltstaats geleistet und wurden dann von der sichtbaren politischen Bühne genommen. Ähnliches kann auch vom Absolutismus und älteren Herrschaftsformen vemutet werden. Die Okkultokratie war die ganze Zeit – und bleibt bis heute – die eigentliche Triebfeder der Weltgeschichte. Viele in der alternativen Geschichtsforschung bezeichnen sämtliche Mitglieder der Okkultokratie, angefangen bei den globalistischen Gruppen bis hinauf an die Spitze, als Illuminaten. Das ist sehr undifferenziert. Hier in dieser Folge zur Gesellschaftspyramide geht es um die eigentlichen Illuminaten, eine Gruppe, die vollständig im verborgenen wirkte und noch immer wirkt, um ein weltweites Herrschaftssystem einzrichten und zu festigen. Fritz Springmeier wiederum sieht in den Illuminaten „satanische Blutlinien, die die größte Macht erlangt haben“ und nennt 13 von ihnen beim Namen – alter venezianischer Adel, der über Rom und die Levante bis in die frühzivilisatorische Welt zurückreicht. (Dieser Teil der Okkultokratie wird Teil der nächsten Bannbrecher-Sendung sein.)
Man kann all diese Leute insofern als Illuminaten bezeichnen, als sie Ziele, Ideen und Methoden von Weishaupts Perfektibilisten zur Anwendung bringen. Ob aber eine organisatorische Kontinuität besteht, konnte ich lückenlos nicht nachweisen. Sie sind Meister okkulten Wissens, aber erleuchtet sind sie bestimmt nicht, da sie sich gegen die göttliche Harmonie stellen. Dafür sind sie Meister manipulativer Versteckspiele, die ein dichtes weltweites Geflecht von Organisationen benutzen, um die Menschheit für ihre Zwecke einzuspannen. Das ist ihnen vollumfänglich gelungen.
Wir können die Verwicklungen der Geschichte und die Verquickungen der Gegenwart bis zum Umfallen analysieren. Das allein wird uns nicht weiterbringen. Im Gegenteil: Der grobe Überblick führt zu weit weniger Verwirrung. Er sollte zur Orientierung genügen, damit wir uns auf unsere eigentliche Aufgabe konzentrieren können.
Alles, was wir als Zeichen des Wirkens der okkulten Strippenzieher beobachten können, führt zur Gedankenkontrolle, zur Entgeistigung, zur Verknechtung und schließlich zur Vernichtung des Menschen als Spezies. Ein weltweiter Aufstand von unten gegen das geheime Netzwerk ist nicht zu erwarten. Revolutionen bleiben ohnehin ein Mittel der Mächtigen und sind zu meiden. Mangels konkreter Ziele bliebe jegliche Atacke ohnehin reine Spiegelfechterei. Selbst wenn es gelänge, die Okkultokratie mit Gewalt zu stürzen: Der De-Facto-Satanismus in unserem Geist bliebe und würde uns direkt in eine neue Form der Sklaverei führen. Der Weg aus dem dunklen Tal führt allein durch die persönliche Bewusstwerdung, die Selbstbefreiung und die Aufklärung unserer Mitmenschen – das De-okkultieren der natürlichen Gesetze, damit ihre manipulative Anwendung verunmöglicht wird. Das ist unsere Aufgabe.
Literatur:
- Einige Originalschriften des Illuminatenordens, 1786
- Die Illuminaten. Quellen und Texte zur Aufklärungsideologie des Illuminatenordens / Jan Rachold. – Akademie-Verl., 1984
- Weishaupts früher Entwurf einer „Schule der Menschheit“ / Reinhard Markner. – academia.edu, 2011
- Die neuesten Arbeiten des Spartacus und Philo in dem Illuminaten-Orden / Adam Weishaupt, 1793
- Essai sur la secte des Illuminés / Jean-Pierre-Louis de Luchet, 1789
- Proofs of a Conspiracy Against All the Religions and Governments of Europe, Carried on in the Secret Meetings of Free Masons, Illuminati, and Reading Societies, Collected From Good Authorities / John Robison, AM, 1798
- The character, claims and practical workings of Freemasonry / C.G. Finney, 1869
- Morals and Dogma of the Ancient and Accepted Scottish Rite of Freemasonry / Albert Pike, 1871
- Das Komitee der 300 / John Coleman
- Bloodlines of the Illuminati / Fritz Springmeier
- Zwei Masken – ein Gesicht. Die dunkel-okkulten Ursprünge von Nazismus und Kommunismus (3 Teile) / Mark Passio, 2023
- Zwei Masken, ein Gesicht [Kurzfassung] / gelesen v. Herbert Schäfer, 2025