Der Weltmonarch: Seine Macht, sein Wohlstand und sein Intellekt sind nach irdischen Maßstäben nahezu absolut, und er erkauft sie sich durch maximale Lieblosigkeit, Gefühllosigkeit, Gewissenlosigkeit, Phantasielosigkeit und Unmenschlichkeit.
Man sollte sich von der Macht einer Kabale, deren Existenz wir als Notwendigkeit nachgewiesen haben, nicht verblenden lassen. Sie herrscht nicht nur zum eigenen Vorteil, sondern sie unterwirft sich gleichzeitig zum Nutzen einer höheren Kraft als Sklaven. Dieser Zustand ist allen Herrschern zueigen, von der Administrationsebene bis hinauf zu den Archonten / Kontrolleuren, in steigendem Maße ihrer Stellung in der Pyramide. Ihre Geisteshaltung besteht in purem Satanismus: der Vorstellung, dass es keinen höheren Sinn, kein anderes Ziel im Leben gibt als das eigene Wohlergehen und Überleben. Um dieses zu gewährleisten ist jedes Mittel „recht“. Das Ziel kann nicht anders erreicht werden als mit der Ansicht, dass Moral im Auge des Betrachters liegt, und dass sie selbst sich als die Stärksten im rücksichtslosen Kampf ums Überleben durchgesetzt haben. Besonders in den Kreisen jenseits der ostentativen Regierungen herrscht die Vorstellung, dass Stärke ein Zeichen überlegener Blutlinien sei, welche man reinhalten müsse, während man minderwertiges Erbgut ausmerzt – wenn nötig mitsamt dessen Trägern.
Diese Geisteshaltung eint sie alle. Die kumulative Vereinigung aller egoistischen Geister ist die Wirkkraft, die ich Satan nenne. Ihm sind alle Staaten untertan, alle Monarchen und alle Regierungen hörig, und ebenso deren Untertanen, wenn sie ihr eigenes Wohlergehen über die natürlichen Rechte jedes fühlenden Wesens stellen.
Wohlgemerkt: Es handelt sich bei Satan keineswegs um eine Person, eine lebende oder lebensähnliche Wesenheit mit einem eigenen Willen wie z.B. einen Engel oder Dämonen. Satan ist die ideelle Gottlosigkeit, die völlige Abkehr vom Guten, die Abwesenheit von jeglicher Liebe. Satan ist das Prinzip des Bösen, nicht seine Verkörperung. Die Verkörperung findet durch jeden statt, der die Herrschaft über seinen Körper dem Ego überlässt.
Satan ist auch nicht die einzige Bezeichnung hierfür. Manche „Kenner“ des Okkultismus werden darauf bestehen, es gebe einen Unterschied zwischen Satan, Luzifer, Beelzebub, dem Anti-Christ und dem Teufel. Tatsächlich bezeichnen diese Namen verschiedene Aspekte des Bösen: Luzifer ist als Lichtbringer der Gott der unersättlich Wissbegierigen; Beelzebub, der Herr der Fliegen, steht für die niedrigen Instinkte und die blanke Macht der Gewalt; der Anti-Christ ist ein verschlagener Verführer und Rattenfänger, ein Wolf im Schafspelz; Satan ist schlicht der Widersacher, der Antagonist, der Geist, der unverblümt die Welt auf den Kopf stellt. Und es gibt zahlreiche weitere, außer Gebrauch geratene Namen wie Baal, Marduk, Moloch, Mammon, Minerva, Apophis, Set, Saturn und die zahlreichen noch gebräuchlichen Namen, die andere Kulturen dem Bösen gegeben haben.
Satan soll uns genügen für die verschiedenen Aspekte des Kults um das vergötzte Ego, egal welchem Aspekt dieses Kults sie anhängen. Denn die Inversion des Guten und des Bösen, dh. die Missachtung der göttllichen Ordnung, ist ihnen allen gemein. Der Vereinigung aller egoistischen Geister sind sämtliche Reiche der Erde untertan, alle Monarchen und alle Regierungen hörig, und ebenso deren Untertanen, wenn sie ihr eigenes Wohlergehen über das natürliche Recht stellen. Diese Vereinigung aller egoistischen Geister nenne ich Satan. Satan ist die Spitze der irdischen Gesellschaftspyramide, ein dunkles, seelenloses Bewusstsein ohne feminine Anteile. Der wahre Herr dieser Welt, der sich selbst für Gott hält, ist ein rein maskulines Bewusstsein, pure Logik, null Gefühl. Er ist ein Prinzip, eine Haltung, ein Gedanke, eine Wirkkraft, die über jedes einzelne Wesen Macht ausübt, das sein eigenes Wohlergehen über die Wahrheit, die Freiheit und das Recht stellt, dh. die natürlichen Rechte anderer fühlender Wesen missachtet. Schauen wir uns um und prüfen unsere Nächsten, können wir unschwer feststellen, dass sie nahezu vollständig in diese Kategorie zu ordnen sind.
Jene, die die Wahrheit über alles lieben, die echte Nächstenliebe praktizieren und allen fühlenden Wesen auf Augenhöhe begegnen – wahre Philosophen, wahre Christen, wahre Anarchisten –, gibt es so wenige, dass man mit Fug und Recht behaupten kann, dass der dunkle Gott tatsächlich nahezu allmächtig regiert. Und die Pyramide setzt sich bis ins Universum fort. Sie ist jedoch nicht unendlich hoch. Der Schatten kann nur in der Verleugnung des Lichts existieren, welches der Schöpfer ist. Ohne die Präsenz des Schöpfers kann es kein Böses geben.
Ist der Schöpfer dann für das Böse verantwortlich? Nein. Er lässt dem individualisierten Bewusstsein die freie Wahl, ob es sich der Ordnung fügen will oder ihr zuwiderhandelt, und erlaubt uns zu jedem Zeitpunkt, aus den unausweichlichen Konsequenzen unserer Handlungen zu lernen. Das Böse ist nicht auf ewig dazu verdammt, den Schatten zu werfen. Manche sagen daher, das Böse sei ein großer Lehrmeister. Es sind aber tatsächlich nicht die bösen Handlungen sondern die Konsequenzen dieser Handlungen, die uns lehren, und es ist das Bewusstsein, das lernt und dadurch wächst.
Das große Werk
Die Spitze der Gesellschaftspyramide sehen wir in der berühmten Grafik dargestellt, die auf der Rückseite der 1-Dollar-Note zu finden ist. Es ist ein Auge, umgeben von einem Lichtkranz, das über einem gemauerten Pyramidenstumpf schwebt, und symbolisiert den dreifaltigen Schöpfer. Das Werk der Dunklen ist es, die Pyramide fertigzubauen, um das göttliche Licht völlig zu überdecken. Auch wenn das allsehende Auge gern mit Luzifer, den Lichtbringer, identifiziert wird, ist das wirklich nicht, was hier gemeint ist, und auch nicht auf der Bannbrecher-Seite. Es symbolisiert die Quelle allen Seins und daher auch allen Wissens, das von ihm ausgeht. Der lichte Freimaurer dekonstruiert die Macht- und damit die Gesellschaftspyramide.
Gibt es eine lichte Pyramide? Nein, das Gegenteil der dunklen Pyramide ist keine lichte Pyramide oder eine Pyramide, die mit der Spitze im Boden steckt. Das Gegenteil von etwas ist noch immer Teil derselben Dialektik, also die Rückseite derselben Münze. Denn die Verortung des Einen über dem Anderen ist das Böse, ist die maligne Egophrenie, ist die Psychopathie. Als Splitter der einen Schöpfung, als Anteile des einen Gottes sind wir alle gleichermaßen individualisiertes Bewusstsein des einen Bewusstseins. Da außerhalb Gottes nichts existiert, ist er keiner Macht unterworfen; er ist frei – und deshalb sind auch wir stets der Freiheit teilhaftig. Wir haben auch in unserer dunkelsten Stunde einen freien Willen. Darum ist die göttliche Gesellschaft nicht eine, in der ein sogenannter „Gott“ an der Spitze steht, oder stellvertretend ein weißer Magier oder ein Papst; letzteres wäre völliger Quatsch, denn kein Mensch kann den anderen vertreten, noch weniger kann ein Teil für das ALL sprechen. Die göttliche Gesellschaft wäre eine völlig egalitäre Gemeinschaft der Individuen, geistig selbstbestimmter Wesen, die an-archisch zusammenleben, dh ohne Herrscher. Das soziale Bauwerk, das ein echter Freimaurer zu errichten helfen sollte – sofern die Starrheit eines gebauten Konstrukts dem freien Leben überhaupt metaphorisch gerecht werden kann –, ist eine Plattform, kein irgendwie abgetrennter Raum, in dem geheimes Wissen aufbewahrt wird.
Der Need-to-know-Modus, der in der gesamten Gesellschaftspyramide angewendet wird, besteht in der Zuteilung toter Informationen und verhindert das Erlangen von Wissen aus eigener Anschauung. Im Grunde ist nichts, was uns mitgeteilt wird, von Bedeutung, denn es hat per se keine Verbindung zu unserem eigenen Leben, sondern ist übertragen und aufgepfropft aus dem Leben eines anderen, der sich mir überlegen fühlt, und ich verstehe es nicht wirklich. Echtes Wissen entsteht aus dem Erfahren der Wirklichkeit und dem Verarbeiten meiner Wahrnehmungen. Mit echtem Wissen kann ich bewusst und gezielt handeln. Dann bin ich kein Ziegel im Mauerwerk der Pyramide, sondern ein Stolperstein auf dem Weg des Psychopathen zur Spitze. Das „große Werk“ der Geheimbünde ist billige Maurerei, ihr „Bewusstsein“ reiner Intellekt, der völlig von wahrer Intelligenz befreit ist. Das wahre Große Werk besteht in der Förderung des allgemeinen Bewusstseins, dh in der universellen Lehre, wie man die Wahrheit erkennt, indem man von seinem Geist rechten Gebrauch macht. Metaphern und Symbole sollten diesem Ziel dienen, nicht es verschleiern.
Die Archonten und die Mitglieder der Geheimgesellschaften wie der Illuminati wissen wohl unvergleichlich mehr über den Menschen und die universellen Gesetze als Lieschen Müller, aber letztlich ist der Need-to-know-Modus der Wissensvermittlung bis in die höchsten Grade noch immer betreutes Denken. Und wenn man außerdem das Wissen für sich behält, weil man seinen Missbrauch durch Unwissende befürchtet, aber gleichzeitig keinen Versuch unternimmt, dem Unwissen durch Wissen beizukommen, ist man strunzdumm, nicht erleuchtet. Es ist ultimative Dummheit, die die Welt beherrscht. Wie viel weniger furchteinflößend das doch klingt als Satan oder Luzifer.